Renale Denervation: Wie Weiter nach Symplicity HTN-3? †
Sympathikus und Kreislaufregulation
Antihypertensiva
Renale Denervation
Register und Trials
- (a)
- Die Nierennervenablation funktioniert nicht. Das ist die einfachste und von vielen, vor allem von USAmerikanern geteilte Meinung nach den Ergebnissen der SYMPLICITY HTN-3. Gewiss ist die Studie gut durchgeführt, mit doppelblindem Design und Sham-Operation sowie einer recht grossen Anzahl von Patienten.
- (b)
- Die Nierennervenablation mit dem Symplicity-Katheter funktioniert nicht. In der Tat gibt es zahlreiche neuere Systeme, so Ablationskörbe mit vier gleichzeitig anliegenden Ablationselektroden, Ablationsballone mit bipolarem Radiofrequenzablationssystem, Ultraschallkatheter und auch zuletzt Alkohol-Injektionssysteme. Ob die neueren Systeme besser wirken als das erste SymplicitySystem, sollte in zukünftigen Studien untersucht werden.
- (c)
- SYMPLICITY HTN-3 ist nicht konklusiv, und zwar aus folgenden Gründen:
- -
- Die Patientenpopulation ist unterschiedlich. So rekrutierte SYMPLICITY HTN-3 im Gegensatz zu den früheren Studien rund 25% Afro-Amerikaner, die bekanntermassen häufig eine Low-Reninund volumenabhängige Hypertonie aufweisen, welche möglicherweise schlechter auf die sympathische Denervation ansprecht.
- -
- Die Patienten in SYMPLICITY HTN-3 waren nicht stabilisiert. In der Tat kam es auch in der medikamentösen Gruppe, wahrscheinlich aufgrund der kurzen Run-in-Phase und kurz davor hoch dosierten Medikamenten, zu einem deutlichen Blutdruckabfall, der nur wenig geringer war als bei Patienten mit Nierennervenablation. Es ist bekannt, dass es nach Änderung der Dosierung und Zahl von Antihypertensiva bis zu 8 Wochen dauern kann, bis stabile Blutdruckwerte erreicht werden. Nur stabile Blutdruckwerte erlauben einen wirklichen Vergleich mit einer neuen Methode.
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- Die Patienten der SYMPLIICITY HTN-3 hatten über 5 Antihypertensiva, und entsprechend war es schwierig für eine neue Methode, eine zusätzliche deutliche bludrucksenkende Wirkung zu zeigen.
- -
- Interventionen wurden nicht sachgemäss durchgeführt. In der Tat haben 111 Operators in 88 Zentren bei 364 Patienten Nierennervenablationen durchgeführt. Damit haben die allermeisten Operators innerhalb der Studie zum ersten Mal einen, zwei oder drei solcher Eingriffe durchgeführt. Wenn sich der Eingriff durch erfahrene Interventionalisten auch in der Regel einfach gestaltet, besteht dennoch eine Lernkurve, insbesondere bei der spiraligen Applikation der Ablationspunkte, welche in dieser Form zwingend sind, um eine wirksame Nervenblockade zu erreichen.
Funding/potential competing interests
References
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© 2014 by the author. Attribution-Non-Commercial-NoDerivatives 4.0.
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Lüscher, T.F. Renale Denervation: Wie Weiter nach Symplicity HTN-3? Cardiovasc. Med. 2014, 17, 129. https://doi.org/10.4414/cvm.2014.00247
Lüscher TF. Renale Denervation: Wie Weiter nach Symplicity HTN-3? Cardiovascular Medicine. 2014; 17(5):129. https://doi.org/10.4414/cvm.2014.00247
Chicago/Turabian StyleLüscher, Thomas F. 2014. "Renale Denervation: Wie Weiter nach Symplicity HTN-3?" Cardiovascular Medicine 17, no. 5: 129. https://doi.org/10.4414/cvm.2014.00247
APA StyleLüscher, T. F. (2014). Renale Denervation: Wie Weiter nach Symplicity HTN-3? Cardiovascular Medicine, 17(5), 129. https://doi.org/10.4414/cvm.2014.00247