The “Final Rays” of a Setting Sun: Lenka Reinerová and the Legacy of “Prague German Literature”
Abstract
:1. Introduction
2. Reinerová’s Biography and Her Work9
3. Lenka Reinerová’s Texts as a Response to the Academic Discourse on German Literature in the Prague of the 1960s
Mit deutschen Büchern bei mir hat es eine besondere Bewandtnis. Da stehen Kisch, Kafka, Weiskopf, Rudolf Fuchs, Max Brod bis hin zu meinem langjährigen Freund und Zeitgenossen Eduard Goldstücker und anderen lieben Pragern neben- und übereinander.
(I have a special connection with German books. Kisch, Kafka, Weiskopf, Rudolf Fuchs, Max Brod and my long-time friend and contemporary Eduard Goldstücker and other dear Praguers stand next to and on top of each other.)
3.1. The Intertwining of Three Cultures
Die bisherigen Bemühungen, die spezifischen Charakterzüge der Prager deutschen Literatur zu erfassen, haben die überzeugendsten Ergebnisse in den Arbeiten Paul Eisners (1889–1958) gezeitigt. Seine Ansicht, die Prager deutsche Literatur sei in den letzten Jahrzehnten der österreichisch-ungarischen Monarchie in einem unnatürlichen, insularen, von einem gesunden Volksganzen abgeschlossenen Milieu entstanden und ihre Schöpfer hätten auf diesem Deutschprager Inselchen gelebt wie in einem dreifachen Getto—einem deutschen, einem deutschjüdischen und einem bürgerlichen—, ist richtig.
Previous endeavours to grasp the specific characteristics of Prague German literature have yielded the most convincing results in the works of Paul Eisner (1889–1958). His view that Prague German literature emerged in the last decades of the Austro-Hungarian monarchy in an unnatural, insular milieu, isolated from a healthy national whole, and that its representatives lived on this German–Prague islet as if in a triple ghetto—a German, a German–Jewish and a bourgeois one—is correct.
Ich lehne jene Theorie ganz entschieden ab (die namentlich Paul Eisner entwickelt hat), die den Prager Kreis als unnatürlich isoliert, als von einer „dreifachen Ghettomauer“ gegen die Welt hin abgesperrt darstellt. Diese Theorie ist durchaus unfundiert (und sachlich unrichtig, ja irreführend); sie mag auf das überskeptische Prag der deutschen Juden passen, wie es in den Romanen Auguste Hauschners geschildert ist (hiervon bald mehr!), das Prag zwischen 1870 und 1890, jedoch keinesfalls auf die viel freiere, hoffende und wenn auch nicht geradezu naive, so doch kindhafte Stimmung des „Prager Kreises“ (etwa 1904 bis 1939).
(I firmly reject the theory (developed by Paul Eisner in particular) that portrays the Prague Circle as unnaturally isolated, closed off from the world by a “triple ghetto wall”. This theory is completely unfounded (and factually incorrect, even misleading); it may fit the over-sceptical Prague of the German Jews, as described in Auguste Hauschner’s novels (more of this soon!), the Prague between 1870 and 1890, but certainly not the much freer, hopeful and, if not downright naive, at least childlike mood of the “Prague Circle” (around 1904 to 1939).)
Ich saß an einem Tisch, eine Person von vielen, allerdings eine gebürtige Pragerin, und empfand in dieser in keinerlei Weise besonderen Stunde wieder einmal, in den drei Kulturen verstrickt und vernetzt zu sein, die in dieser Stadt gleich mir ein Heimatrecht und in diesem Café gleichsam ein angestammtes Gastrecht haben.
(I was sitting at a table, one person among many, though a native of Prague, and in this in no way special hour I felt once again that I was entangled and networked in the three cultures that, like me, have a right of home in this city and an ancestral right of hospitality in this café.)
Zu meiner Zeit gab es am Stephansgymnasium etwa gleich viele jüdische und deutschnationale Schüler, für die Lehrer galt dasselbe Verhältnis. Rückblickend finde ich es ziemlich bemerkenswert, dass es nie, aber wirklich nie, Reibungen gegeben hat, weder zwischen den Schülern noch unter den Lehrern.
(In my days, there were roughly equal numbers of Jewish- and German-speaking nationally-minded pupils at St. Stephen’s Grammar School, and the same ratio applied to the teachers. Looking back, I find it quite remarkable that there was never, but really never, any friction, neither between the pupils nor among the teachers.)
3.2. Friendship with Egon Erwin Kisch and Franz Carl Weiskopf
Ich saß in seinem Mini-Arbeitsraum dicht neben ihm, anders war das dort gar nicht möglich, und verfolgte gespannt, wie seine Augen von Zeile zu Zeile glitten. Auf einmal hakten sie sich fest. Er war an die Stelle gelangt, an der ich eine winterliche Wiese schilderte, auf die aus blauem Himmel eine schwarze Krähe herabstieß, der Schnee unter ihr glitzerte in der Sonne grünlich, golden, violett…
“Bist du sicher, daß er nicht auch orange und rosarot funkelte?“ fragte mich FC sachlich, aber in seinen Augen blitzte es ziemlich gefährlich. “Ich meine nur wegen der Vollkommenheit des Spektrums, verstehst du.“
Solch eine Lektion merkt man sich. Es war übrigens bei weitem nicht die einzige, die er mir erteilt hat.
(I sat close to him in his mini-workroom—there was no other way of doing so—and watched intently as his eyes slid from line to line. Suddenly, they became fixed. He had reached the point where I was describing a wintry meadow with a black crow swooping down out of the blue sky, the snow beneath it glistening greenish, golden, purple in the sun...
“Are you sure it wasn’t also sparkling orange and pink?” FC [Franz Carl Weiskopf; M. B.] asked me matter-of-factly, but there was a rather dangerous gleam in his eye. “I only mean it because of the perfection of the spectrum, you see.”
You remember a lesson like that. It was by no means the only one he taught me, by the way.)
Es ist vielleicht kein Zufall, ich denke mir doch eigentlich kaum etwas aus. Ich schreibe einfach nieder, was ich erlebt habe, was auf mich zugekommen ist. Ich wüsste nicht, wie ich mich selbst bezeichnen soll. Bin ich eine Reporterin? Nein! Ich fahre ja nicht irgendwo hin, um ein Ereignis oder eine Person aufzuzeichnen. Aber ich glaube, diese Freude an der Niederschreibung der Wirklichkeit, das habe ich vielleicht von dem Kisch gelernt oder geerbt. Je älter ich werde, desto mehr bin ich mir dessen bewusst.
(Maybe it’s no coincidence, I hardly ever think of anything. I just write down what I‘ve experienced, what has happened to me. I wouldn’t know what to call myself. Am I a reporter? No! I‘m not travelling somewhere to document an event or a person. But I think I may have learnt or inherited this joy in documenting reality from Kisch. The older I get, the more I realise this.)
3.3. The Mythic and Kafkaesque Prague
Sie [die Generation Jung-Prags; M.B.] prägten mit ihren Werken das dichterische Bild der Stadt und schufen regelrecht ein Modell Prags, ein Paradigma, einen “Mythos Prag”, der über Jahrzehnte bindend blieb. Die Bestandteile dieses Mythos, die da sind: zarte Melancholie, in Nebel und zwielichtige Dämmerung gehüllte Traum-, Märchenhaftigkeit und Unwirklichkeit—so in den frühen Gedichten Rilkes, etwa in der Sammlung “Larenopfer”, und in den Versen Hoffmanns und Faktors, offene Trauer über das Verschwinden des alten (deutschen) Prags, etwa in den Texten Oskar Wieners—das sich in Leppins Romanen zu einer Romantik des Morbiden, zum Totenkult steigert, das Dämonische, Gruselige, Phantastische, Phantasmagorische, mit welchem vor allem Gustav Meyrink das Prag-Paradigma bereichert hat, das Ambivalente der Beziehung der deutschen Dichter zu ihrer Heimatstadt, das mit dem Terminus Haßliebe bezeichnet wurde usw.
(They [the so-called Jung-Prag generation; M.B.] shaped the poetic image of the city with their works, and literally created a model of Prague, a paradigm, a “myth of Prague” that remained binding for decades. The components of this myth are gentle melancholy, dreaminess, fairytale-esque nature, and unreality covered in mist and twilight—as in Rilke’s early poems exemplified by the collection “Larenopfer”, and in the verses of Hoffmann and Faktor. Furthermore, there is open mourning over the disappearance of the old (German) Prague as evinced by the texts of Oskar Wiener—which in Leppin’s novels escalates into a romance of the morbid, a cult of the dead, the demonic, the horrifying, the fantastic, the phantasmagorical, with which Gustav Meyrink in particular enriched the Prague paradigm, and the ambivalent relationship of German poets to their home town, which was characterised by the term love–hate relationship, and so on.)
Wenn ich jedoch aus der kleinen Haustür [in der Melantrichgasse in der Prager Altstadt; M. B.] trat und nach wenigen Schritten vor dem Altstädter Rathaus stand, tauchte ich manchmal, wie von unsichtbarer Hand gelenkt, in der Welt von Gestern und Vorgestern unter, in der Prager Judenstadt. Hier vermeinte ich geradezu das Rascheln langer Gewänder, auch das eilige Trippeln ständig um ihre Leben besorgter, ausnahmslos mit einer Kopfbedeckung ausgestatteter Familienmütter zu hören […]. Auch das unverständliche Raunen betender Männer aus den verschiedenen Synagogen schien hier auf mich einzudringen, all das Schwerverständliche, mit Mystik und Legenden, auch Verständnislosigkeit und bösen Verleumdungen behaftete, nur zum Teil enträtselte Geheimnisvolle, das in diesen engen Straßen in der Luft hing, als ob inzwischen nicht Jahrhunderte vergangen wären.
(But when I stepped out of the small front door [in Melantrichgasse in Prague’s Old Town; M. B.] and after a few steps stood in front of the Old Town Hall, I sometimes found myself immersed, as if guided by an invisible hand, in the world of yesterday and the day before yesterday, in Prague’s Jewish Town. Here I could almost hear the rustling of long robes and the hurried patter of family mothers, all of them wearing headgear and constantly worried about their lives [...]. The incomprehensible murmur of praying men from various synagogues also seemed to penetrate me here, all the mysterious things that were difficult to understand, tainted with mysticism and legends, even incomprehension and evil slander, only partially unravelled, that hung in the air in these narrow streets as if centuries had not passed in the meantime.)30
Man hatte mich eingeladen (vorgeladen?), und ich war gekommen. Also was!
Aber die vielen Türen links und rechts, vor und hinter mir. Könnte es nicht geschehen, daß sich eine plötzlich öffnet und mich verschluckt? Da fiel mir auf einmal ein: Hier könnte sich eine Erzählung Franz Kafkas abspielen.
(I had been invited (summoned?) and I had come. So what!
But all those doors to the left and right, in front of and behind me. Couldn’t it happen that one of them would suddenly open and swallow me up? Then it suddenly occurred to me: A story by Franz Kafka could take place here.)
Denn es war unheimlich, frei durch ein Gefängnis zu wandern, in dem ich so unfrei gewesen bin wie niemals sonst in meinem Leben. In Franz Kafkas Roman “Der Prozeß“ las ich vor Jahren, wie “ein Mann vom Lande um Eintritt in das Gesetz bittet“. War es etwa ein ähnliches Verlangen, das mich veranlaßt hat, diesen sonderbaren Besuch zu unternehmen?
(Because it was scary to wander freely through a prison where I had been most unfree in my life. In Franz Kafka’s novel “Der Prozeß” I read years ago how “a man from the country asks to enter the law”. Was it a similar desire that prompted me to make this strange visit?)
3.4. The Mediation Activities
Meine—leider allzu flüchtige—Skizze der historischen Stellung der Prager deutschen Literatur kann ich nicht abschließen, ohne noch eine ihrer wahrhaft historischen Funktionen zu erwähnen. Ich meine damit die kulturelle Vermittlerrolle zwischen Tschechen und Deutschen, zwischen Tschechen, Slawen auf der einen und den übrigen, besonders der westlichen Welt auf der anderen Seite vermittels der deutschen Sprache. […] Das Übersetzungswerk von Otto Pick, Rudolf Fuchs, Franz Werfel, Paul Eisner, F.C. Weiskopf, Louis Fürnberg und weiteren ist schon rein quantitativ beträchtlich, […].
(I cannot conclude my—unfortunately all too cursory—sketch of the historical position of Prague German literature without mentioning one of its truly historical functions. By this I mean the cultural mediating role between Czechs and Germans, between Czechs and Slavs on the one hand and the rest of the world, especially the Western world, on the other, by means of the German language. [...] The translation work of Otto Pick, Rudolf Fuchs, Franz Werfel, Paul Eisner, F.C. Weiskopf, Louis Fürnberg and others is considerable in terms of quantity alone, [...])
Mit den Tschechen hielten wir eine gute Nachbarschaft und die tschechischen Dichter liebten wir; da gab es überhaupt nichts, was wie Grenze oder Absonderung abgesperrt hätte. Wir alle beherrschten die tschechische Sprache vollständig, die uns nicht weniger als die deutsche sagte.
He then also refers to the translation activities of the German writers and himself. (Brod 1979, pp. 208–13)(We were good neighbours with the Czechs and we loved the Czech poets; there was nothing at all like a border or separation. We all had a complete command of the Czech language, which meant no less to us than German.)
Die Prager deutsche Literatur in unserem Sinne unterscheidet sich von dieser sogenannten sudetendeutschen Literatur dadurch, daß kein einziger ihrer Verfasser, obwohl sie sich als Angehörige des deutschen Volkes fühlten, den militanten nationalistischen Standpunkt gegenüber den Tschechen einnahm und selbstverständlich keiner von ihnen unter dem Einfluß des Antisemitismus stand.
(Prague German literature as we understand it differs from this so-called Sudeten German literature in that none of its authors, although they felt themselves to be members of the German nation, took a militant nationalist stand against the Czechs and, of course, none of them were under the influence of anti-semitism.)
Vorrang müßten ferner Mitteilungen über positive Taten haben, über menschen- und überhaupt lebensfreundliche Erfindungen. Etwa über eine Pille gegen Gewalttätigkeitsdrang, ein Spülwasser, das mit dauernder Wirkung schmutzige Gedanken, vielleicht selbst schmutzige Hände reinigt, ein Pulver, das diktatorische Gelüste lähmt. Mit solchen Nachrichten müßten an eurer Börse die höchsten Kurse erzielt werden. Eintauschen könnte man sie gegen die Werte, die in einer anderen Ecke, an anderen Tischchen gehandelt werden. Dort könnte man z.B. erfahren, welche Meere wieder sauber, welche Erdfrüchte erneut verläßlich gesund sind und wo man ohne überflüssige Aufregungen und sinnlos provozierte Gefahren ruhig leben und sogar friedlich sterben kann.
(Priority should also be given to reports on positive deeds, on inventions that benefit people and life in general. For example, a pill against violent urges, a rinsing water that cleans dirty thoughts, perhaps even dirty hands, with lasting effect, a powder that paralyses dictatorial desires. With such news, the highest prices should be achieved on your stock exchange. They could be exchanged for values that are traded in another corner, at other tables. There you could find out, for example, which seas are clean again, which fruits of the earth are reliably healthy again and where you can live peacefully without superfluous excitement and senselessly provoked dangers and even die peacefully.)
Es wäre ganz ohne Zweifel zweckentsprechend und vor allem gut, fuhr ich fort, wenn sich in den großen Spiegeln des Traumcafés […] die vier Weltseiten und alle fünf Kontinente reflektieren würden. […] Man sieht die Sonne über Afrika aufgehen oder den Mond über Amerika, man sieht Weiden in Australien, Hochgebirge in Asien und Sonne, Mond und die Sterne über unserem Europa. Auch Menschen kann man dort sehen und alle Tiere. Noah verkostet soeben zum ersten Mal einen Schluck Kaffee, und Neptun, sein zeitweiliger Gastwirt, sieht ihm dabei wohlwollend zu. Franz Kafka plant gemeinsam mit Jaroslav Hašek eine Radtour durch den Himalaja, die Seghers bittet Konfuzius um ein Gespräch unter vier Augen, mein Mann Theodor Balk versucht Doctor Faustus, der ja auch in die Medizin pfuschte und mitunter in Prag weilte, zu einer gemeinsamen Reportage über diese Stadt zu überreden, Egon Erwin Kisch schreibt mit Max Brod eine kritische Überlegung über das geistige Leben konfessionsloser Gespenster … Warum sollte Unmögliches hier nicht möglich sein?
(It would undoubtedly be appropriate and above all good, I continued, if the four sides of the world and all five continents were reflected in the large mirrors of the dream café [...]. [...] You can see the sun rising over Africa or the moon over America, you can see pastures in Australia, high mountains in Asia and the sun, moon and stars over our Europe. You can also see people and all the animals. Noah has just tasted a sip of coffee for the first time, and Neptune, his temporary landlord, looks on benevolently. Franz Kafka is planning a cycle tour through the Himalayas with Jaroslav Hašek, Seghers asks Confucius for a conversation under four eyes, my husband Theodor Balk tries to persuade Doctor Faustus, who also tampered with medicine and sometimes stayed in Prague, to write a joint report on this city, Egon Erwin Kisch writes a critical reflection with Max Brod on the spiritual life of non-denominational ghosts ... Why shouldn’t the impossible be possible here?)
4. Conclusions
Funding
Data Availability Statement
Conflicts of Interest
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2 | For example, Reinerová is described as a contemporary witness in the article Die Toten bleiben jung [the Dead Remain Young] by Ulrich Weinzierl (2007). In her monograph, Salmhofer (2009) interprets Reinerová’s work as a reappraisal of the past in the form of a record of her own experiences that reflect the history of the 20th century. |
3 | This conference is now sometimes regarded as the forerunner of the Prague Spring of 1968, in that Kafka could finally be discussed publicly. |
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8 | Here, the label is understood—in the sense of Niefanger (2002, pp. 521–22)—as a brand that provides information about a writer as a market product. It can be conferred by the author himself or from the outside and defines the author with respect to his/her position in the literary field, both in a cultural and economic sense. In the case of Reinerová, it is a combination of self-staging and external staging by the media. |
9 | |
10 | Anna Fodorová has lived since 1968 in London, England, where she is a filmmaker, psychotherapist and writer. She publishes her books in Czech and English, but interestingly speaks no German. Her memoir about the final months of her mother’s life, titled Lenka was published in Czech in 2020 and in German translation as Lenka Reinerová—Abschied von meiner Mutter [Lenka Reinerová—Farewell to My Mother] in 2022. |
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14 | The purpose of the Prague Literature House, the only one of its kind, was and is to make available German-language literature written by Czech-German authors and thus also commemorate this heritage. The institution organises literary and cultural events featuring discussions of well-known 20th-century Czech-German authors, contemporary German authors who have roots in Czech lands, as well as other distinguished international authors. The Prague Literature House also awards regular residency scholarships to both local and international authors. These scholarships are intended to promote dialogue across borders in addition to supporting writers in their creative work. https://www.prager-literaturhaus.com/ (accessed on 8 August 2024). |
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16 | The words Freiheitli and Gewaltung as first names are neologisms formed from the words Freiheit [Freedom] and Gewalt [Violence]. |
17 | A 1999 conversation with Reinerová and other guests about their memories of the first Liblice conference was published in the magazine Argonautenschiff: Klaus Hermsdorf, Werner Mittenzwei, Lenka Reinerowa [sic!] und Adolf Dresen zur Jahrestagung 1999 in Potsdam. Moderation: Jürgen Danyel (Erinnerung an die Kafka-Konferenz in Liblice 2000). |
18 | The publication can be found in the list of books from Reinerová’s library, which is available at the Prague House of Literature. |
19 | The correspondence between her and Hans Dieter Zimmermann, who invited her to this colloquium, is in the possession of the Prague House of Literature. She did not know Max Brod personally, having met him only once as a high school student. Cf. the anecdote in Reinerová (1996, pp. 15–16). |
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21 | More in the section The Mythic and Kafkaesque Prague. |
22 | Reinerová first became a member of the Jewish community at the age of 80 (Doerry 2006, p. 203). |
23 | In this context, Aleida Assmann (2014, pp. 88–89) distinguishes between moral and historical witnesses, whereby the specific role of the moral witnesses characterises the survivors or victims of the Holocaust with their experienced suffering, their warning of future atrocities and their appeal to humanity. |
24 | The conflicts—specifically confrontations with antisemitism—find a place in her older texts at certain points. In Ein für allemal, a story written in the third person, in which the character Barborka, who is regarded as the author’s alter ego, takes centre stage, an episode from Barborka’s childhood is recounted. The neighbours regularly spat in front of Barborka’s mother’s feet (Reinerová 1962, p. 8). The same event is also depicted in the memoir Die Premiere (Reinerová 1989, p. 130). The narrator herself was not spared insulting remarks about her Jewish origin as a child—she was once addressed as “du mit deinen Judenaugen” (“you, with your Jewish eyes”) (Reinerová 1989, p. 128). |
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27 | Kisch’s texts are mostly compact texts with witty punchlines, in which stories are presented by a self-confident first-person narrator. In contrast, Reinerová’s narrators are insecure and still searching for their identity, whereby the texts include funny anecdotes about German authors from Prague. |
28 | Brod also speaks of rays in the sense that authors who have left Prague continue to influence Prague authors. “Rilke lebte im Ausland, […]. Werfel war in Wien, Haas in Berlin zu Hause. Dennoch lebten die Ausstrahlungen, die von diesen, Pragern im Exilʻ ausgingen, bei uns, die zu Hause geblieben waren, mit besonderer Energie weiter.“ (Brod 1979, p. 182) (“Rilke lived abroad, [...]. Werfel was at home in Vienna, Haas in Berlin. Nevertheless, the emanations that radiated from these ‘Pragers in exile’ lived on with particular vigour among those of us who had stayed at home.”); “Es kam mir manchmal vor, besonders solange auch noch Felix Weltsch dort vortrug, als lebten letzte Ausstrahlungen des literarischen Prag in Tel Aviv auf. […]” (Brod 1979, p. 224) (“It sometimes seemed to me, especially as long as Felix Weltsch was still lecturing there, as if the last rays of literary Prague were coming to life in Tel Aviv. [...]”). |
29 | Goldstücker (1967, p. 21), in stark contrast, limits Prague German literature to the period from the end of the 19th century to World War II, which is, of course, a simplistic model. |
30 | For another depiction of the Jewish cemetery as mythical, cf. Reinerová (2001, p. 17). |
31 | The exact time of this conversation is not given in the text; however, it certainly takes place after Reinerová’s release from prison, but before the fall of Communism. |
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33 | On the concept of the Kafkaesque cf. Václavek (2000, pp. 295–96). |
34 | Reinerová calls him “DER Dichter von Prag” (“THE poet from Prague”)—Reinerová (2005, p. 17). |
35 | Bohemianism is an attitude widespread in the Czech lands in the first half of the 19th century, based on a territorial patriotic relationship to the Czech lands regardless of mother tongue and nationality. In the second half of the 19th century, when national conflicts in the Czech lands began to escalate, this attitude (late Bohemianism) is rather unique. At the beginning of the 20th century, the efforts of German authors in Prague to achieve a reconciliatory coexistence between Czechs and Germans in the Czech lands and especially in Prague can be described as neo-Bohemianism. On the concept of neo-Bohemianism cf. Höhne (2016). |
36 | Reinerová translated only commercial texts and interpreted for a living in the 1970s and 1980s. See Section 2. |
37 | However, it cannot be assumed that she was involved in the new critical academic debate on this phenomenon, as this only really came about after 2000, i.e., when most of Reinerová’s books had already been published. |
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Balcarová, M. The “Final Rays” of a Setting Sun: Lenka Reinerová and the Legacy of “Prague German Literature”. Humanities 2024, 13, 105. https://doi.org/10.3390/h13040105
Balcarová M. The “Final Rays” of a Setting Sun: Lenka Reinerová and the Legacy of “Prague German Literature”. Humanities. 2024; 13(4):105. https://doi.org/10.3390/h13040105
Chicago/Turabian StyleBalcarová, Markéta. 2024. "The “Final Rays” of a Setting Sun: Lenka Reinerová and the Legacy of “Prague German Literature”" Humanities 13, no. 4: 105. https://doi.org/10.3390/h13040105
APA StyleBalcarová, M. (2024). The “Final Rays” of a Setting Sun: Lenka Reinerová and the Legacy of “Prague German Literature”. Humanities, 13(4), 105. https://doi.org/10.3390/h13040105