Zusammensetzung des Vorstands im Berichtsjahr: Urs Bauersfeld (Präsident), Jürg Fuhrer (Past-Präsident), Jürg Schläpfer (Vizepräsident), Istvan Babotai (Kassier), Hans O. Gloor (Mitglied), Stefan Osswald (Mitglied), Dipen Shah(Mitglied), H. Peter Zwicky (Mitglied)
Tätigkeiten der Arbeitsgruppe
Die Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Elektrophysiologie verzeichnete im Berichtsjahr einen weiteren erfreulichen Mitgliederzuwachs auf nun 186 Mitglieder. Während 2007 die Anzahl Schrittmacherimplantationen in der Schweiz mit rund 3500 Neuimplantationen relativ stabil blieb, bedeuten die 823 ICD-Implantationen und 3123 Katheterablationen einen Zuwachs von 10–20% gegenüber dem Vorjahr.
Die zunehmenden invasiven Tätigkeiten der Arbeitsgruppenmitglieder bedingten vor allem Vorstandsarbeiten in den Bereichen Information, Weiterbildung, Qualitätssicherung und Kostenmanagement. Neben einer regen Korrespondenztätigkeit hat sich der Vorstand wiederum zu sechs Sitzungen getroffen, wobei drei Sitzungen teilweise mit der Industrie abgehalten wurden.
Für eine adäquate Patienteninformation für Katheterablationen von Vorhofflimmern hat eine Subkommission ein Merkblatt verfasst, welches demnächst auf der Website der Arbeitsgruppe aufgeschaltet wird. Im Hinblick auf eine verbesserte Qualitätskontrolle und um der elektronischen Datenerfassung gerecht zu werden, wurden die Arbeiten an einem Web-basierten Schrittmacher und ICD-Register weitergeführt. Die Website der Arbeitsgruppe (
www.pacemaker.ch) wurde diskret, aber sehr effektiv erneuert.
Auch im Berichtsjahr erfolgten wieder zahlreiche Safety Advisories, die den Vorstand, nicht zuletzt auch wegen unglücklichen, zum Teil börsenabhängigen Informationsabläufen mit inadäquaten Bekanntmachungen in Radio und in der Tagespresse, zeitlich stark belasteten. Um in Zukunft Informationspannen in der Tagespresse zu vermeiden, wurde ein engerer Informationsaustausch gemeinsam mit Medien diskutiert.
Unter grossem zeitlichem Druck wurden die Entwürfe der «Swiss DRG Codes» analysiert und im Wesentlichen mit den Codes des Deutschen DRG-Systems ergänzt. Die DRG-Codes wurden mit den SGK-DRG-Verantwortlichen besprochen und gleichzeitig die sehr kurze Vernehmlassungsperiode beanstandet. Da Devices und Verbrauchsmaterial wie zum Beispiel Katheter mit den DRG-Tarifen voraussichtlich nicht mehr separat abgerechnet werden können, ist in Zukunft mit einem wesentlichen Kostendruck auch auf Implantate und Verbrauchsmaterial zu rechnen.
Neben den wissenschaftlichen Sitzungen der Arbeitsgruppe an der SGKJahrestagung konnte wiederum eine sowohl von der Besucherzahl wie auch von der Qualität her sehr erfolgreiche Swissrhythm Tagung im KKL in Luzern durchgeführt werden. Wie in den Vorjahren wurde Swissrhythm in Kooperation und mit der geschätzten Unterstützung der Industrie durchgeführt. Die Besucherzahl wurde gegenüber den Vorjahren vor allem durch eine regere Teilnahme des Assistenzpersonals, das fast die Hälfte der Teilnehmer stellte, gesteigert. Am Rande der Veranstaltung konnte das Assistenzpersonal in einer konstituierenden Sitzung eine Arbeitsgruppe bilden, die für die weiteren Fortund Weiterbildungskooperationen von grösster Bedeutung sein wird und bereits durch eine Vertreterin bei den Swissrhythm Vorbereitungssitzungen aktiv involviert wurde. Insgesamt wurde der interessante Mix zwischen «state of the art»-Vorträgen, Workshops, Hands-on und Industrie-Sitzungen sowohl von Ärzten wie auch Assistenzpersonal sehr geschätzt.
Die nächsten Jahre wird die zunehmende Komplexität der Devices und Katheterablationstherapien für die Weiterbildung wie auch die Qualitätssicherung grosse Anforderungen an die ganze Arbeitsgruppe stellen. Zusätzlich wird durch die wahrscheinliche Einführung des DRG-Systems auf alle Leistungserbringer ein erhöhter Kostendruck resultieren, der nur in Kooperation und durch konzertierte (Spar)-Anstrengungen aller Beteiligter erfolgreich gemeistert werden kann. Aktuell scheint ein Paradigmawechsel von qualitativ optimaler Patientenbetreuung zu bezahlbarer Behandlung stattzufinden. Die neuen Herausforderungen werden in einer hochgradig technologisierten Medizin wie der Elektrophysiologie und Schrittmachertherapie viel Augenmass, kollegiale Kooperation, aber auch schmerzliche Verzichte erfordern. Die Arbeitsgruppe wird dabei für alle Beteiligten eine wertvolle Plattform für Meinungsaustausch, Information, Weiterbildung und Qualitätssicherung darstellen.
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