Einleitung
«HELP»—so lauten der Appell und zugleich der Name des nationalen Lebensrettungsprogramms der Schweizerischen Herzstiftung. Ziel des Programms: Mehr Menschen sollen einen Herzoder Hirn-Notfall überleben und danach wieder ein selbständiges Leben führen können. Dazu muss die Bevölkerung in der Schweiz die Symptome eines Herzinfarkts oder Hirnschlags kennen und in der Lage sein, bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand lebensrettende Hilfe zu leisten. Mit dem HELP-Mobil soll die Ausbildung in BLS und AED insbesondere in der Privatwirtschaft gefördert werden. In einem weiteren Schritt sollen auch Familienangehörige und Jugendliche vermehrt Leben retten—so die Vision der Schweizerischen Herzstiftung.
Die Symptome von Herzinfarkt und Hirnschlag kennen, unverzüglich die Notrufnummer 144 alarmieren und bei einem Herz-Kreis-lauf-Stillstand rasch und richtig handeln—dies sind die Botschaften des Lebensrettungs-programms HELP, das die Schweizerische Herzstiftung im Jahr 2007 lanciert hat. In der ersten Phase stand die breite Aufklärung und Sensibilisierung der Schweizer Bevölkerung im Mittelpunkt. Mit TV-Spots auf allen Kanälen des Schweizer Fernsehens, einer Medienorientierung im Medienzentrum des Bundeshauses sowie einem handlichen Notfall-Kit vermittelte die Schweizerische Herzstiftung obige Botschaften. Denn: Hauptproblem ist nach wie vor der zu grosse Zeitverlust in der Vorspitalphase.
Gewappnet für den Herz-Notfall?
Seit Herbst 2007 befindet sich HELP nun in der zweiten Phase mit dem Schwerpunkt Reanimation und Defibrillation bei Herz-Kreislauf-Stillstand. Die Schweizerische Herzstiftung hat dafür ein auf Firmen, Organisationen und Institutionen zugeschnittenes kostenpflichtiges Schulungsangebot zur Ausbildung von so genannten HELP-Teams in BLS (Basic Life Support) und dem Einsatz eines AED (automatischer externer Defibrillator) erarbeitet. Die Kurse werden mit dem HELPMobil ins Haus geliefert und finden vor Ort mit professioneller Kursleitung statt. Damit erhalten die Betriebe und Organisationen ein Tool, um sich in Bezug auf die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden bei einem Herz-KreislaufStillstand zu rüsten. Nicht zuletzt soll damit auch an die Eigenverantwortung und -Initiative der Privatwirtschaft und Behörden appelliert werden.
Selbstverständlich steht das HELP-Ausbildungsangebot insbesondere auch den über 400 000 medizinischen und paramedizinischen Berufstätigen [
1] sowie deren Ausbildungsinstitutionen—Hoch- und Berufsschulen—in der Schweiz zur Verfügung. Würden sie alle BLS und den Einsatz des AED beherrschen, wäre jede fünfzehnte erwachsene Person ein potenzieller Lebensretter! Gerade auch Arztpraxen und Apotheken sind wichtige Anlaufstellen für Hilfesuchende bei einem sich in der Öffentlichkeit ereignenden Herznotfall.
HELP-Familien-und Jugend-Programm
In der dritten Phase will sich HELP zwei weiteren Zielgruppen widmen: Einerseits sollen die Angehörigen von Herzpatienten motiviert werden, sich in der Lebensrettung ausbilden zu lassen, andererseits soll die Jugend ins Programm mit einbezogen werden. Beide Zielgruppen dürften gut erreichbar sein, sind Angehörige doch bereits auf das Thema sensi-bilisiert, Jugendliche in der Regel offen und gewillt, Neues zu erlernen. Die Vision der Herzstiftung ist es, die BLS-Ausbildung in den Schul- bzw. Sportunterricht zu integrieren, denn schon junge Menschen ab ca. 9 Jahren können Leben retten. Eine frühe Ausbildung fördert zudem die Sensibilisierung und das Interesse an einem weiterführenden Kurs im Erwachsenenalter. Bei der Implementierung der Kurse im Unterricht ist insbesondere die Politik (Gesundheits- und Erziehungsdirektoren) gefordert und es dürfte einige Zeit dauern, bis die Ziele umgesetzt werden können.
Table 1.
Warum ein Programm zur Lebensrettung? Für ein solches Programm sprechen folgende Daten und Fakten:
Table 1.
Warum ein Programm zur Lebensrettung? Für ein solches Programm sprechen folgende Daten und Fakten:
Was medizinische Fachpersonen tun können
Als medizinische Fachperson können Sie wesentlich dazu beitragen, die Überlebenschancen der Opfer von Herz-Kreislauf-Stillstand zu verbessern:
- –
Klären Sie Ihre Patienten über die Risikofaktoren für Herz und Kreislauf und die Bedeutung eines gesunden Lebensstils auf.
- –
Informieren Sie Ihre Patienten über die Symptome eines kardiovaskulären Notfalls—auch über TIA als Alarmsignal—und weisen Sie auf die Notrufnummer 144 hin.
- –
Geben Sie Interessierten das HELP-Notfall-Kit der Schweizerischen Herzstiftung ab. Es enthält für alle gut verständliche Informationen zum Herz- und Hirn-Notfall, die wichtigsten Symptome sowie die Schritte eines korrekten Handelns im Notfall.
- –
Unterstützen Sie das HELP-Programm und dessen Zielsetzungen und regen Sie möglichst viele Interessierte—auch Ihre Angestellten—dazu an, sich in BLS und dem Einsatz eines AED ausbilden zu lassen. Vielleicht organisieren Sie in Ihrem Spital oder in der Klinik Vortragsnachmittage für Praxis-Assistentinnen oder schicken Ihre Leute in einen HELP-Kurs?
Das Patronat zu HELP haben das Bundesamt für Gesundheit (BAG), die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH), die Schweizerische Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) sowie für die zweite Phase der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) und Economiesuisse übernommen. Das Programm wird mit freundlicher Unterstützung der Firmen Johnson&Johnson AG, Medtronic SA (Hauptsponsoren), der Bayer AG (Co-Sponsor) sowie Nissan (Sponsor HELP-Mobil) realisiert.