Next Article in Journal
Monomorphe Kammertachykardie: Bundle-Brunch-Reentry-Tachykardie
Previous Article in Journal
Viewpoint: «Ist die Medizin ein Business?»
 
 
Cardiovascular Medicine is published by MDPI from Volume 28 Issue 1 (2025). Previous articles were published by another publisher in Open Access under a CC-BY (or CC-BY-NC-ND) licence, and they are hosted by MDPI on mdpi.com as a courtesy and upon agreement with Editores Medicorum Helveticorum (EMH).
Font Type:
Arial Georgia Verdana
Font Size:
Aa Aa Aa
Line Spacing:
Column Width:
Background:
Communication

Hypertonie-Daten Direkt aus der Hausarzt-Praxis

by
Benedict Martina
* and
Peter Tschudi
Institut für Hausarztmedizin, Universität Basel, CH-4000 Basel, Switzerland
*
Author to whom correspondence should be addressed.
Cardiovasc. Med. 2007, 10(11), 375; https://doi.org/10.4414/cvm.2007.01282
Submission received: 23 August 2007 / Revised: 23 September 2007 / Accepted: 23 October 2007 / Published: 23 November 2007

Zusammenfassung und erste Resultate

Fast jeder zweite Patient in der Hausarzt-praxis hat eine Hypertonie. Es gibt aber in der Schweiz keine gesammelten hausärztlichen Daten zur Hypertonie. Interessierte Hausärzte können jetzt in einem Internet-Fragebogen (Website: www.hypertensioncohort.ch) online relevante Grund-, Diagnostik-, Therapie- und Verlaufsdaten ihrer Hypertoniker eingeben. Die Daten werden anonym und zentral im Institut für Hausarztmedizin Basel IHAMB ausgewertet. Der eingebende Hausarzt kann selber seine Daten analysieren und mit wichtigen Daten des Gesamtkollektivs vergleichen.
Zurzeit haben 32 Hausärzte ausführliche Daten zu 320 Hypertonikern eingegeben, zu 130 Hypertonikern sind bereits 1-Jahres-Verlaufsdaten eingegeben. Die Hypertoniker sind im Mittel 61 Jahre alt, 54% Männer, 20% Diabetiker, 16% Raucher und 10% haben eine KHK oder St. n. Apoplexie. Der Blutdruck beträgt 146/85 mm Hg. 94% erhalten Antihypertensiva, gleichmässig verteilt auf die fünf First-line-Klassen Diuretika, ACE-Hemmer, Angiotensin-Rezeptorblocker, Kalziumantagonisten und Betablocker. Nur drei ältere Hypertoniker ohne KHK erhielten Atenolol zum Zeitpunkt erster kritischer Publikationen 2005. 60% erhalten Kombinationstherapien. 51% der Hypertoniker sind im kardiovaskulären Hochrisikobereich (mit multiplen Risikofaktoren, Endorganschäden oder St. n. Ereignissen), gut vergleichbar mit anderen europäischen Hausarztkollektiven.

Epidemiologie und Ziel

Die Prävalenz der arteriellen Hypertonie bei Erwachsenen beträgt in den USA und in Europa bis zu 44% [1]. Von 1000 repräsentativen Patienten von 20 Schweizer Hausärzten haben 46% eine arterielle Hypertonie [2]. Das kardiovaskuläre Risiko in der Schweiz wird aber überschätzt, wenn man amerikanische Daten heranzieht [3]. Schweizer Daten zur arteriellen Hypertonie in der Praxis fehlen.
Das Ziel der Hypertonie-Datenbank Hc.cH (Hypertensioncohort.ch) ist die Schaffung eines hausärztlichen Pools mit systematischer Daten-, Medikamenten- und jährlicher Verlaufserfassung zur Hypertonie. Einschlusskriterien sind: Praxis-Blutdruck ≥140/90 mm Hg oder normaler Blutdruck unter antihypertensiver Behandlung; Alter über 18 Jahre; Patienteneinverständnis. Die Datenbank ermöglicht dem Hausarzt eine nur ihm zugängliche Analyse seiner Daten im anonymen Gesamtvergleich. Hindernisse beim Management von kardiovaskulären Risikofaktoren in der Praxis können erkannt und untersucht werden.
Alle Abfragen sind anonym (bezüglich Patient und Hausarzt) und müssen vom hausärztlich dominierten Leitungskomitee, bestehend zu zwei Dritteln aus Hausärzten aus der ganzen Schweiz und zu einem Drittel aus Hypertensiologen, autorisiert sein. Die Resultate sind (noch) nicht repräsentativ und zahlenmässig noch gering.
Zu den besonderen Stärken der hausärztlichen Datenbank gehören: nationale Ausbreitung; nationaler Support, namentlich durch die SGAM und die Schweizerische Hypertonie-Gesellschaft; die hausärztliche zuverlässige Dateneingabe; Kontrolle durch das Datencenter; nicht nur Querschnitts-, sondern auch Verlaufsdaten; gemeinsames hausärztliches Forschungsprojekt.
Informationen unter der Website: www.hypertensioncohort.ch. Bei Interesse, Daten eigener Patienten in die Datenbank einzugeben: bmartina@uhbs.ch oder peter. tschudi@unibas.ch. Sie erhalten umgehend vom Datencenter per E-Mail die Link-Adresse für die Datenbank und Ihren Benutzernamen und das Passwort mit Anleitung.

Leitungskomitee

Das Leitungskomitee setzt sich aus 8 Hausärzten (*), 2 praktizierenden Kardiologen und 4 Spitalärzten zusammen:
Prof. Dr. Benedict Martina, FMH Innere Medizin, spez. Kardiologie, Praxis und Institut für Hausarztmedizin Basel, Vorsitz
Prof. Dr. Peter Tschudi, FMH Allgemeinmedizin*, Praxis und Institut für Hausarztmedizin Basel, Vorsitz
Dr. Bruce Brinkley, Genève, FMH Allgemeinmedizin* und UEMG Genève
Dr. Dominique Evequoz, Praxis und Spital, Brig (VS), FMH Innere Medizin, spez. Kardiologie
Dr. Simon Heiniger, Olten, FMH Allgemeinmedizin*
Dr. Franco Muggli, Vezia (TI), FMH Innere Medizin*
Dr. Pierre Périat, Riehen BS, FMH Allgemeinmedizin*
Dr. Edy Riesen, Ziefen (BL), FMH Allgemeinmedizin*
Dr. Andreas Schlumpf, Basel, FMH Allgemeinmedizin*
Dr. Hans-Ueli Späth, Langnau am Albis (ZH), FMH Allgemeinmedizin* und Präsident SGAM
Dr. David Conen, Kardiologie Universitätsspital Basel
Dr. Thomas Dieterle, Kardiologie Universitätsspital Basel
Prof. Dr. Jürg Nussberger, CHUV Lausanne, Präsident Schweizerische Hypertonie-Gesellschaft
Prof. Dr. Georg NolI, Kardiologie Universitätsspital Zürich

Dank 

Wichtige Unterstützung verdanken wir folgenden Institutionen:
Schweizerische Gesellschaft für Hypertonie, Universität Basel, Gottfried und Julia Bangerter-Rhyner-Stiftung, Labor Rothen Basel, MSD Chibret AG Schweiz, Novartis Pharma Schweiz, Pfizer Pharma Schweiz, Robapharm Schweiz, Sandoz Pharma Schweiz, Sankyo Pharma Schweiz, Spirig Pharma AG.

References

  1. Staessen, J.A.; Wang, J.; Bianchi, G.; Birkenhager, W.H. Essential Hypertension. Lancet 2003, 361, 1629–41. [Google Scholar] [CrossRef] [PubMed]
  2. Bally, K.; Isler, R.; Halter, U.; Martina, B.; Tschudi, P. Hindernisse in der Praxis bei der Umsetzung der Dyslipidämie-Richtlinien. Poster; SGIM-Kongress: Basel, 2007. [Google Scholar]
  3. Bastuji-Garin, S.A.; Deverly, A.C.; Moyse, D.D.; et al. The Framingham prediction rule is not valid in a European population of treated hypertensive patients. J Hypertens. 2002, 20, 1973–80. [Google Scholar] [CrossRef] [PubMed]

Share and Cite

MDPI and ACS Style

Martina, B.; Tschudi, P. Hypertonie-Daten Direkt aus der Hausarzt-Praxis. Cardiovasc. Med. 2007, 10, 375. https://doi.org/10.4414/cvm.2007.01282

AMA Style

Martina B, Tschudi P. Hypertonie-Daten Direkt aus der Hausarzt-Praxis. Cardiovascular Medicine. 2007; 10(11):375. https://doi.org/10.4414/cvm.2007.01282

Chicago/Turabian Style

Martina, Benedict, and Peter Tschudi. 2007. "Hypertonie-Daten Direkt aus der Hausarzt-Praxis" Cardiovascular Medicine 10, no. 11: 375. https://doi.org/10.4414/cvm.2007.01282

APA Style

Martina, B., & Tschudi, P. (2007). Hypertonie-Daten Direkt aus der Hausarzt-Praxis. Cardiovascular Medicine, 10(11), 375. https://doi.org/10.4414/cvm.2007.01282

Article Metrics

Back to TopTop