Diese Ausgabe von «Cardiovascular Medicine» enthält die ersten aus einer Serie von Berichten von Kolleginnen und Kollegen, die entweder eine Praxisrotation in ihrer Praxis angeboten oder die eine solche durchlaufen haben. Die Berichte sind ein erfreuliches Zeichen, dass die Praxisrotation von beiden Seiten als sinnvoll und nützlich erlebt wird, erweitert sie doch den Horizont der Praxisinhaber wie auch der Absolventen. Für die Absolventen ist eine solche Rotation eine einmalige Gelegenheit, die Tätigkeit unserer niedergelassenen Kollegen, einen anderen Blickwinkel, anderen Arbeitsrhythmus und eine andere Art der Patientenbetreuung kennen zu lernen.
Für die Praxisinhaber bedeutet die Durchführung einer Praxisrotation nach einer kleinen Umstellung des Arbeitsablaufes die Möglichkeit des Wissensaustausches und Wissenstransfers mit den jeweiligen Kolleginnen und Kollegen. Dieser Austausch, der nicht selten in beiden Richtungen abläuft, wurde mir oft als interessant, erfrischend und nützlich beschrieben.
Aus einer Praxisrotation kann eine langfristige Zusammenarbeit oder gar Praxisgemeinschaft entstehen. In unserer Region ist so die grösste kardiologische Gruppenpraxis entstanden. Bei den Absolventen der Praxisrotation wurde oft die Begeisterung für eine Praxistätigkeit geweckt und Vorbehalte und Ängste gegenüber einer niedergelassenen Tätigkeit abgebaut.
Ich hoffe, dass die vorliegenden Beiträge und Checklisten möglichst viele Kolleginnen und Kollegen ermutigen werden, ein solches Rotationsmodell selber auszuprobieren und hinsichtlich Gestaltung kreativ zu werden. Solche Initiativen führen zu einer optimalen Vernetzung und Zusammenarbeit und kommen der Behandlungsqualität unserer Patienten zugute.
Die Praxisrotation ist ein wertvoller Baustein unseres Weiterbildungscurriculums.
Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen, die sich auf diese Praxisrotationsmodelle einlassen, und hoffe darauf, dass wir die Anzahl der Praxisrotationen in der Schweiz weiter erhöhen können.