Aktivitäten der Arbeitsgruppe
Die Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Elektrophysiologie verzeichnete im Berichtsjahr 2008 einen weiteren Mitgliederzuwachs auf 229 Mitglieder. Die relativ hohe Mitgliederzahl der Arbeitsgruppe zeigt einerseits das erfreulich grosse Interesse an der Elektrophysiologie und Device-Therapie, darf aber andererseits nicht darüber hinwegtäuschen, dass die fachlichen Qualifikationen der Mitglieder sehr unterschiedlich sind. Im Einklang mit europäischen Bemühungen werden zukünftig Weiterbildungsanforderungen für nichtinvasive und invasive Elektrophysiologie genau definiert werden müssen.
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Mit 3949 Schrittmacher (133 CRT), 897 ICD (296 CRT-D) und 3497 Katheterablationen haben die Device-Implantationen und Katheterablationen gegenüber 2007 um 5–10% zugenommen. Im europäischen Vergleich liegt die Schweiz bei CRT- und ICD-Implantationen pro Einwohner damit weiterhin unter dem Durchschnitt. Dabei ist unklar, ob die Implantationszahlen der alltäglichen Realität entsprechen, die sich nicht zwingend mit europäischen oder amerikanischen Richtlinien decken, die Patientenselektionen und Zuweisungen allenfalls weiter zu untersuchen sind, oder Patienten in der Schweiz zurückhaltender mit einer Device-Therapie sind.
Der Vorstand hat sich im Berichtsjahr neben reger elektronischer Korrespondenz wie üblich zu sechs Vorstandssitzungen getroffen, drei davon gemeinsam mit Industriepartnern. Vorstandsarbeiten betrafen vor allem das Web-basierte ICD-Register, Qualitätssicherung, Vorbereitungsarbeiten für die SGK-Jahrestagung, Swissrhythm und finanzielle Fragen im Zusammenhang mit TARMED und DRG. Das Web-basierte ICDRegister wurde fertig gestellt, in einer Pilotphase von Vorstandsmitgliedern getestet und ist nun seit Anfang 2009 in einer ersten Anwendungsphase frei geschaltet für die Registrierung der ICDPatienten von im Vorstand vertretenen Kliniken. Das ICD-Register kann über einen zentralen Server immer aktuell gehalten werden, wird die Qualitätssicherung optimieren, erlaubt einen nationalen Vergleich einzelner Zentren und erleichtert die statistische Erhebung der ICD-Implantationen. Basierend auf dem ICD-Register werden mittelfristig auch ein Schrittmacherregister und ein Ablationsregister implementiert werden.
Wie in früheren Jahren wurden anlässlich der SGK-Jahrestagung Vorträge mit einer guten Mischung aus Theorie und Praxis angeboten. Wiederum sehr erfolgreich konnte im November die jährliche SwissrhythmTagung in Luzern im KKL abgehalten werden. Neben Vorträgen, Workshops und Meet-the-industry-Sessions wurden 2008 erstmals Sitzungen exklusiv für das Assistenzpersonal organisiert. Der Erfolg der Swissrhythm-Tagung basiert auf einer vorbildlichen Kooperation von Ärzteschaft, Assistenzpersonal und Industrie, welche diesen Anlass auch sehr freundlich unterstützt.
Neben der SGK als Muttergesellschaft wurde im Berichtsjahr ein enger Kontakt mit der europäischen Fachgesellschaft EHRA gepflegt. Neben der Übernahme von Richtlinien (ESC guidelines) und Empfehlungen wurden verschiedene EHRA-Aktivitäten unterstützt wie der nationale Beitrag zum «white book», einer epidemiologischen Zusammenstellung aller Mitgliedländer, oder die Teilnahme von Schweizer Kliniken an einem CRT-survey. Eine Kooperation auf europäischer Ebene unter Federführung der EHRA ist zunehmend notwendig für eine Harmonisierung von Weiterbildungsplänen, fachlichen Qualifikationen, Qualitätssicherung, Richtlinien, wissenschaftlichen Projekten, Registern und ökonomischen Aspekten.
Die nächsten Jahre werden nicht nur weitere technologische Herausforderungen bringen wie zum Beispiel im Bereich der Katheterablation oder Telemedizin, sondern auch Sparzwänge. Unter neuen ökonomischen Gegebenheiten den Patienten eine optimale Betreuung bieten zu können, wird die grosse Herausforderung der nächsten Jahre sein. Die Komplexität von Patienten mit Rhythmusstörungen macht eine Kooperation und den Konsens aller Leistungsträger notwendig. Der Vorstand der Arbeitsgruppe wird versuchen, engagiert und aktiv diese Prozesse zu begleiten.